Hausaufbahrung

Bis ins 20. Jahrhundert war das Abschiednehmen im häuslichen Umfeld noch gelebte Praxis: Verstorbene blieben zu Hause, wurden gemeinsam versorgt, verabschiedet, betrauert. Sie wurden gewaschen, angekleidet und es wurde über sie gewacht.

Wenn ein Mensch stirbt, bleibt oft alles stehen. Es braucht Zeit, um zu begreifen, was geschehen ist. Zeit, um Abschied zu nehmen, mit dem Kopf, dem Herzen und dem Körper.

Eine Totenwache schafft Raum dafür. Raum für Tränen, für Stille, für Geschichten, Lieder und für alles, was da ist. Und für das, was vielleicht erst noch kommen will.
Dieser geschützte Zeitraum ist ein Geschenk. Er gibt euch die Möglichkeit, im eigenen Tempo Abschied zu nehmen. Immer wieder zur verstorbenen Person zu gehen. Zu verweilen. Zu verstehen. Zu begreifen.

Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen zu ermutigen, sich diesem Moment wieder zuzuwenden – weil darin so viel Würde, Kraft und Heilung liegen kann.

Zu Hause bleiben
In Brandenburg dürfen Verstorbene bis zu 24 Stunden zu Hause bleiben. In Berlin bis 36 Stunden. Auch eine Rückholung aus dem Pflegeheim, Krankenhaus oder Hospiz ist möglich. Auf Antrag kann die Frist verlängert werden.

Wie so ein Abschied zu Hause funktioniert, ist nicht festgelegt und darf zu euch passen.
Still oder lebendig. Im kleinen Kreis oder offen für viele. Es kann gesungen, erzählt, geweint, gelacht oder geschwiegen werden. Auch Kinder dürfen dabei sein – vorbereitet, begleitet und in ihrem Tempo.

Die Versorgung des Körpers kann teil der Hausaufbahrung sein: das Waschen, Ankleiden, Berühren ist ein zutiefst menschliches Ritual. Ein letzter Dienst der Liebe. Ein Moment, in dem der Tod spürbar wird und gleichzeitig das Leben in allem, was bleibt.

Ich bin da
Ich begleite euch auf diesem Weg – still oder unterstützend, je nachdem, was ihr braucht. Ich bereite den Raum, halte ihn, achte auf das Wesentliche, damit ihr euch dem Abschied zuwenden könnt, auf eure Weise.